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Reisetagebuch, Camino del Norte 2019





Camino de la Costa und Camino del Norte, von Irun nach Santiago de Compostela, Fisterra, Muxia

Es gibt viele Jakobswege, die nach Santiago de Compostela führen. Dieses Jahr pilgere ich auf einen Jakobsweg, der nicht so stark frequentiert ist, landschaftlich aber kaum zu toppen ist. Vom Küstenstädtchen Irun, an der spanisch-französischen Grenze, wandere ich in 45 Etappen nach Santiago de Compostela, dann weiter nach Fisterra und Muxia. Der Abschnitt von Irun, im Baskenland, bis Ribadeo, in Galicien, heißt zu Recht Camino de la Costa, Küstenweg. Hinter Ribadeo entfernt sich der Weg von der Küste und heißt ab hier Camino del Norte, Nordweg. Im Gegensatz zum Camino Francés, dem "Hauptjakobsweg", sind auf dem Küsten-/Nordweg wesentlich mehr Höhenmeter zu bewältigen, besonders im Baskenland. Deshalb gilt dieser Camino als sehr anspruchsvoll. Wegen der vielen Höhenmeter, habe ich meine Etappenlängen, besonders am Anfang, ziemlich kurz gehalten.
Mein Rucksack hatte ein Gewicht von 8 bis 9 kg, je nachdem was ich gerade anhatte. (siehe Packliste)
Die Infrastruktur für Pilger ist auf dem Küsten-/Nordweg gut. Überall habe ich Unterkünfte gefunden und die Versorgung mit Essen und Wasser ist kein Problem. Hier im Norden von Spanien ist das Wetter normalerweise nicht so beständig. Nicht umsonst nennt man diese Region "españa verde", "grünes Spanien". Auf meiner Pilgertour hatte ich das Glück kaum Regentage zu haben.



Quelle: Auszug aus: www.komoot.de


Etappe Datum von bis km
1. 19.04.2019 Irun Pasaia-Donibane 16
2. 20.04.2019 Pasaia-Donibane San Sebastian 11
3. 21.04.2019 San Sebastian Orio 13
4. 22.04.2019 Orio Zumaia 18
5. 23.04.2019 Zumaia Deba 13
6. 24.04.2019 Deba Markina-Xemein 24
7. 25.04.2019 Markina-Xemein Olabe 17
8. 26.04.2019 Olabe Eskerika 18
9. 27.04.2019 Eskerika Bilbao 23
10. 28.04.2019 Bilbao Ontón 29
11. 29.04.2019 Ontón Islares 18
12. 30.04.2019 Islares Laredo 25
13. 01.05.2019 Laredo Noja 16
14. 02.05.2019 Noja Güemes 15
15. 03.05.2019 Güemes Santa Cruz de Bezana 22
16. 04.05.2019 Santa Cruz de Bezana Santillana del Mar 25
17. 05.05.2019 Santillana del Mar Comillas 23
18. 06.05.2019 Comillas Serdio 23
19. 07.05.2019 Serdio Llanes 33
20. 08.05.2019 Llanes Cuerres 27
21. 09.05.2019 Cuerres La Vega 15
22. 10.05.2019 La Vega Carda 30
23. 11.05.2019 Carda Deva 24
24. 12.05.2019 Deva Gijon 8
25. 13.05.2019 Gijon Avilés 25
26. 14.05.2019 Avilés Muros de Nalón 21
27. 15.05.2019 Muros de Nalón Soto de Luina 16
28. 16.05.2019 Soto de Luina Canero 28
29. 17.05.2019 Canero Navia 28
30. 18.05.2019 Navia Tapia de Casariego 21
31. 19.05.2019 Tapia de Casariego Vilela 21
32. 20.05.2019 Vilela Vilanova de Lourenzá 21
33. 21.05.2019 Vilanova de Lourenzá Abadin 26
34. 22.05.2019 Abadin Vilalba 21
35. 23.05.2019 Vilalba Baamonde 19
36. 24.05.2019 Baamonde Miraz 16
37. 25.05.2019 Miraz Sobrado dos Monxes 26
38. 26.05.2019 Sobrado dos Monxes Arzúa 22
39. 27.05.2019 Arzúa Pedrouzo 19
40. 28.05.2019 Pedrouzo Santiago de Compostela 21
41. 30.05.2019 Santiago de Compostela Negreira 23
42. 31.05.2019 Negreira Santa Marina 22
43. 01.06.2019 Santa Marina Cée 33
44. 02.06.2019 Cée Fisterra 16
45. 04.06.2019 Fisterra Muxia 29
- - - gesamt 960




Packliste



weitere Fotos, siehe hier: Bildergalerie




Donnerstag, 18.04.2019



Es geht los. In Köln am Hauptbahnhof bin ich etwas irritiert, da ich meinen Zug auf der Anzeigetafel nicht finde. An der Information erfahre ich, dass hier in Köln Gleisbauarbeiten stattfinden und deshalb der ICE nach Brüssel nicht vom Hauptbahnhof sondern von Ehrenfeld abfährt. Mit der S-BAHN fahre ich die zwei Stationen und warte auf Gleis 4 auf den Zug. Auch hier ist nichts auf der Anzeigetafel vermerkt, nur auf einem kleinen Aushang ist zu lesen, dass hier der ICE abfährt. Um kurz vor acht kommt der Zug und die Fahrt geht los.
Pünktlich erreichen wir Brüssel. In Brüssel-Midi habe ich etwas Zeit. Der Thalys fährt auf die Minute pünktlich ab. Ich habe einen schönen Fensterplatz. Die Sonne scheint. Die Fahrt ist angenehm.
Pünktlich bin ich in Paris-Nord. Vor dem Bahnhof mache ich ein paar Fotos. Die Metro-Station ist direkt vor dem Bahnhof und nach dem ich mir ein Ticket gezogen habe, finde ich auch schnell den richtigen Bahnsteig. Linie 4 Richtung Montrouge. Die Metro ist sehr voll.
An der Station Montparnasse steige ich aus. Jetzt geht es unterirdisch ein paar Minuten zu Fuß zum Bahnhof Montparnasse. Hier ist auch viel los. Ich habe etwas Zeit. Von Gleis 2 fährt pünktlich der TGV nach Hendaye ab. Gut dass ich reserviert habe. Der Zug ist auch voll. Mit knapp 300km/h geht es über Land.
Am vorletzten Bahnhof, in Saint-Jean-de-Luc-Ciboure, haben wir Verspätung. Hier ist der Bahnhof gesperrt. Ca. 20 Minuten später geht es weiter.
Um kurz vor 18 Uhr erreiche ich Hendaye. Es ist nicht weit und ich überquere den Grenzfluss Bidasoa nach Spanien. Dieser trennt Hendaye von Irun.
Um 18:30 Uhr habe ich die Herberge in Irun gefunden und melde mich gleich an. Der Hospitalero ist sehr freundlich. Ich bekomme ein Bett zugewiesen und kann mich auf meine erste Nacht auf dem Camino freuen.
Die Herberge ist ganz neu. Oben sind mehrere Zimmer mit sauberen Stockbetten. An jedem Bett ist eine Steckdose und es gibt warmes Wasser in den Duschen. Unten ist die Küche/Aufenthaltsraum, hier gibt es auch Frühstück. Bezahlt wird hier auf Spendenbasis, Donativo.



kurz vor Irun


Herberge in Irun


"mein" Zimmer


Freitag, 19.04.2019



7:20 Uhr, nach recht angenehmer Nacht starte ich meine erste Etappe. An Mehrbettzimmer muss ich mich noch gewöhnen. Irgendwie bin ich etwas aufgeregt, sodass ich auf ein Frühstück verzichte und gleich Irun verlasse. Es ist bewölkt aber trocken. Ich mache einen kleinen Umweg nach Hondarribia. Eine sehr sehenswerte, alte Stadt. Da es noch so früh ist, haben die Cafés noch zu und mit Frühstück ist nichts. Weiter geht es steil bergauf zum Heiligtum von Guadeloupe. Hier an der kleinen Kirche hat man einen tollen Blick auf die Küste. Am Brunnen kann ich mich mit kühlem Wasser versorgen. Gegen 9:00 Uhr geht es weiter Richtung Pasaia. Etwas oberhalb muss man sich entscheiden, ob man die Variante über den Berg Alerru nimmt, oder den einfacheren, offiziellen Weg. Ich nehme den einfacheren Weg und laufe gemütlich durch den Wald.
Unterwegs habe ich mindestens zwei Wasserstellen gesehen. Gegen Mittag erreiche ich Pasaia. Auf einem Schild steht, dass die Herberge erst um 16:00 Uhr öffnet. Oberhalb des Ortes setze ich mich auf eine Bank, genieße die Aussicht und ruhe mich etwas aus. Die Sonne scheint.
Der Hunger treibt mich in den Ort. Hier kaufe mir ein Bocadillo und setze mich auf eine Bank in die Sonne. Hier ist viel los. Es ist Feiertag. Meine erste Etappe habe ich geschafft.
Am Nachmittag gehe ich hoch zur Herberge. Sie liegt schön gelegen oberhalb der Stadt und ist der hintere Teil einer alten Kirche. Einige Pilger warten schon vor der Herberge. Es gibt nur 14 Plätze. Pünktlich kommt die Hospitalera und wir checken ein. Die Herberge ist ziemlich klein und die Betten sind auf zwei Ebenen. Auch hier wird auf Spendenbasis bezahlt. Es kommen genau 14 Pilger, somit ist die Herberge voll. Übrigens ist hier die Herberge mit dem "berühmten" Che Guevara-Mosaik. Nach dem Duschen und Wäsche waschen setze ich mich vor der Herberge auf eine Bank und genieße die Sonne. Am Abend sind wir Zeugen der Karfreitagsprozession. Hier ist wohl der ganze Ort auf den Beinen.



Quelle: Auszug aus: www.komoot.de


Pasaia-Donibane


Samstag, 20.04.2019



7:00 Uhr, ich sitze hier im Ort im Café und frühstücke. Mit einer kleinen Fähre geht es gleich rüber von Pasaia-Donibane nach Pasaia-San Pedro. Die Fahrt ist ganz kurz und kostet 80 Cent.
Jetzt geht es ein Stück entlang der Ria und dann eine steile Treppe hinauf. Ganz schön anstrengend. Jetzt folgt ein super Weg. Der weiß-rot markierte Küstenweg ist einfach toll. Der Camino verläuft hier stellenweise anders. Immer wieder die schönsten Ausblicke. Es geht auf und ab meistens durch Wald. Teilweise ist der Weg mit riesigen Steinen gepflastert.
Kurz nach 10:00 Uhr erreiche ich Gros, einen Vorort von San Sebastian. Hier gönne ich mir ein kleines 2. Frühstück. Weiter geht es über eine Brücke und ich bin in Donostia-San Sebastian. Ich laufe etwas durch die Stadt, dann entlang der sichelförmigen, Concha-Bucht (Muschel-Bucht). Dieser herrliche, breite Sandstrand ist hier das Highlight.
Gegen 12:30 Uhr bin ich an der städtischen Jugendherberge und checke ein. Sie liegt am anderen Ende der Stadt. Nicht schlecht hier, dafür mit 18,50 Euro auch etwas teurer. Ich bin mit Charly, einem Holländer, den ich in Pasaia kennengelernt habe, auf einem Zimmer.
Nach dem Duschen mache ich mich auf den Weg die Stadt zu erkunden. Ich gehe zum Strand und genieße die Sonne. In einem Café gehe ich eine Kleinigkeit essen. Langsam laufe ich Richtung Altstadt und beobachte das rege Treiben. Es ist sehr voll hier. Ich steige auf den Berg Urgull und schaue mir die tolle Festung an. Von hier oben habe ich einen super Blick auf die Bucht und die Stadt.
Mittlerweile ist es 19:00 Uhr. Ich suche mir ein Restaurant und bestelle mir einen großen Salat und Spaghetti Bolognese. Dazu ein Bier. Nach so kurzer Zeit kann ich schon das Phänomen, dass man sich immer wieder trifft, bestätigen. Sogar in so einer großen Stadt wie San Sebastian habe ich Leute getroffen, die ich in Pasaia kennengelernt habe. Mit dem Bus fahre ich wieder in Richtung Jugendherberge.



kurz vor San Sebastian


"mein Zimmer" in der Jugendherberge in San Sebastian


San Sebastian


Jugendherberge in San Sebastian


Sonntag, 21.04.2019



7:45 Uhr, ich starte hier an der Jugendherberge in San Sebastian meine nächste Etappe. Nach kurzer Suche finde ich eine offene Bar. Hier gehe ich erstmal frühstücken. Es ist bewölkt.
Der Weg verläuft aus der Stadt heraus stetig aufwärts. Nochmals einen schönen Blick auf San Sebastian. Es geht durch den Ortsteil Igeldo. Hier hat ein Pilgerfreund am Straßenrand einen Stand aufgebaut, wo es Wasser und einen Stempel gibt. Weiter geht es immer auswärts über einen schönen Weg, teilweise über Schotter, teilweise über altes Pflaster. Immer wieder schöne Ausblicke, die mich für die Mühe belohnen. Das letzte Stück nach Orio geht es fast nur noch abwärts. Es geht unter der Autobahn her, vorbei an der kleinen Kapelle Sankt Martin nach Orio.
Kurz vor dem Ort erreiche ich gegen 11:30 Uhr die Herberge San Martin. Die Hospitalera lässt mich schon rein, so kann ich mein Bett belegen und den Rucksack deponieren. Normalerweise macht sie erst um 14:00 Uhr auf. Ich gehe in den Ort und esse eine Kleinigkeit. In der Kirche geht gerade die Ostermesse zu Ende. Hier sind die Kirchen voll und die Leute singen alle laut mit. Sehr beeindruckend.
Wieder in der Herberge treffe ich Charly wieder. Ich gehe duschen und wasche meine Wäsche. Die Herberge ist gut. Hier gibt es alles was man braucht, sogar eine Wäscheschleuder.
Ich ruhe mich etwas aus und gehe wieder in den Ort. Was mir hier auffällt ist, dass ich lange suchen muss, um ein Restaurant zu finden, in dem ich zu Abend essen kann. In den Bars und Restaurants gibt es tagsüber nur Kleinigkeiten. Da die Spanier sehr spät zu Abend essen, gibt es in den Restaurants erst ab 20:00 Uhr warme Küche.
Ich finde wider Erwartens doch noch ein Restaurant, das sich als Pizzeria herausstellt. Hier bekomme ich vor 20:00 Uhr problemlos meine Spaghetti. Satt und zufrieden, gehe ich wieder hoch zur Herberge.



Versorgungsstand eines Pilgerfreundes in Igeldo


zwischen Igeldo und Orio


Herberge San Martin in Orio




Montag, 22.04.2019



8:15 Uhr, nach angenehmer Nacht sitze ich hier im Café in Orio und stärke mich für die nächste Etappe. Die Herberge war rappelvoll. Trotzdem eine tolle Unterkunft. Das Wetter ist gut. Etwas Nebel.
9:15 Uhr, mache Pause an einem schönen Aussichtspunkt, mit Bank und Blick auf Zarautz.
10:00 Uhr Ankunft in Zarautz. In einem Café gönne ich mir ein kleines Frühstück und genieße die Sonne.
Direkt an der Küste entlang laufe ich nach Getaria. 11:00 Uhr, Ankunft in Getaria. In der Touristeninformation hole ich mir einen Stempel. Nach einem Rundgang und einer Pause geht es weiter nach Askizu.
12:45 Uhr, Ankunft in Askizu. Hier in der Unterkunft ist alles voll, also laufe ich die 2-3 km weiter nach Zumaia.
Hier im Ort ist viel Betrieb. Die Herberge, die in einem alten Kloster ist, macht um 15:00 Uhr auf. Unterwegs treffe ich Steffi aus Hamburg. Wir haben noch etwas Zeit und gehen noch einen Kaffee trinken.
In der Herberge treffe ich Charly wieder. Hier haben wir ein 3-Bettzimmer. Nach dem Duschen und Wäsche waschen mache ich einen Spaziergang durch den Klostergarten, der von einer alten, hohen Mauer umgeben ist. Hier wachsen Gemüse und Blumen. Hier können wir schön in der Sonne sitzen.
Am Abend gehe ich im Ort noch eine Kleinigkeit essen.



vor Zarautz


Getaria


Klosterherberge in Zumaia


Klosterherberge in Zumaia


Dienstag, 23.04.2019



7:10 Uhr, ich sitze hier im Café und frühstücke. Die Nacht war angenehm. Es ist bewölkt. Heute soll es viele Höhenmeter geben und Regen ist angesagt. Die Herberge hier im Kloster ist sehr schön. Nicht gerade luxuriös, auch nicht gerade reinlich, aber sie hat Atmosphäre. Bezahlt wird hier auf Spendenbasis.
Aus Zumaia hinaus geht es aufwärts über Asphalt- und Schotterpisten bis zu einem Aussichtspunkt mit Rastplatz, wo sich der Weg verzweigt. Von hier geht eine Variante ab, die als etwas anspruchsvoller beschrieben wird. Ich entscheide mich für den regulären Weg und halte mich links, den gelben Pfeilen hinterher.
Meistens geht es aufwärts auf breitem Weg. Dann überquere ich die Autobahn. Jetzt ein Stück die Landstraße entlang, dann durch den Wald hoch nach Itziar. Hier komme ich um 9:55 Uhr an. In der Kirche kann ich mir einen Stempel holen. Im Dorf-Café trinke ich einen Kaffee und genieße die Sonne.
Heute gehe ich mit Stöcken. Ungewohnt, aber das Bergauflaufen fällt mir mit Stöcken leichter. Hier habe ich die höchste Stelle dieser Etappe erreicht.
Nach Deba geht's über eine schmale Betonstraße abwärts. Eine alte Pflaster-Treppe führt in den Ort. Hier komme ich um 11:15 Uhr an und gehe erstmal in die Touristeninformation und melde mich für die Herberge an. Ich muss 5 Euro bezahlen, bekomme meinen Stempel und die Bettnummer. Die Herberge macht jedoch erst um 13:00 Uhr auf, erst dann bekäme ich meine Zugangs-Code-Nummer. Da ich noch Zeit habe, schaue ich mir erst mal den Ort an. Es fängt an zu regnen.
In einem kleinen Laden kaufe ich mir was ein und nach dem ich mir meinen Zugangs-Code geholt habe, gehe ich zur Herberge. Sie ist im alten Bahnhofsgebäude untergebracht. In das Code-Schloss an der Eingangstür tippe ich die Nummer und siehe da, die Tür öffnet sich. Die Herberge ist im ersten Stock und ich bin der erste Pilger für heute. Ich richte mein Bett und gehe duschen. Langsam wird es voller.
Zu Mittag esse ich meine gekauften Sachen. Brot mit Schinken dazu zwei Tomaten. Die Bananen habe ich eben schon gegessen. Es ist 15:00 Uhr, ich mache einen Rundgang und setze mich am Strand in eine Bar. Ein schöner Café con leche schmeckt immer. Draußen werden die Wolken immer dunkler und es regnet immer mal wieder.
Morgen werde ich eine längere Etappe laufen. Von Deba nach Markina-Xemein sollen es ca. 24 km sein. Wieder in der Herberge, geht ein starker Regenschauer nieder. Ich lege mich auf mein Bett und ruhe mich etwas aus. Im Ort habe ich heute das erste Mal gesehen, dass in Restaurants Pilgermenüs angeboten werden. Das werde ich heute mal testen. Im ganzen Ort ist vor 20:00 Uhr nichts zu bekommen. Im Restaurant direkt gegenüber der Herberge sitze ich jetzt um 19:35 Uhr und habe ein Pilgermenü bestellt. Hier war den ganzen Nachmittag die Hölle los, Kindergeburtstag. Jetzt wird aufgeräumt. Das Pilgermenü kostet 10,- Euro für Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch und ein Getränk. Ich nehme Salat, Hähnchenbrust mit Kartoffeln, Eis und einen Rotwein.



Herberge von Deba


Mittwoch, 24.04.2019



7:50 Uhr , nach dem Frühstück bin ich startklar für die nächste Etappe. Aufbruch in Deba.
Das Wetter ist gut. Es geht über die Deba-Brücke, ein kleines Stück die Straße entlang und dann hoch in den Wald. Nach knapp 5 km Aufstieg komme ich an der Herberge von Arnope vorbei. Bis hier sind gestern einige andere Pilger gelaufen und haben hier übernachtet.
Weiter aufwärts, dann wieder etwas runter, bevor ein steiler Aufstieg auf ca. 500 m beginnt. Auf schmalem, steinigen und teilweise rutschigem Pfad geht es steil hoch durch den Wald. Weiter geht es entlang eines frisch abgeholzten Berghangs, bevor es wieder langsam abwärts geht.
An einem Unterstand mit Wasserstelle treffe ich Birgit und Sylvia. Die beiden hatte ich in Pasaia kennengelernt. Ich gehe weiter und überhole ein deutsches Dreiergrüppchen, das ich auch schon gesehen hatte. Etwas weiter hole ich einen Franzosen ein und gehe mit ihm zusammen weiter abwärts bis an unser Ziel, Markina-Xemein.
Ankunft in Markina-Xemein 13:20 Uhr. Am Ortseingang, an der Kirche mit dem megalithischen Altar, treffe ich Steffi wieder, die ich in Zumaia getroffen hatte.
Wir gehen weiter in den Ort und setzen uns auf dem zentralen Platz vor ein Café und trinken einen Café con leche. Bald kommen auch die Drei, die ich überholt hatte. Sie setzen sich zu uns und zusammen überlegen wir, wo wir übernachten wollen. Es wird beschlossen, in dem Kloster "Convento de los Padres Carmelitas", hier gleich um die Ecke, zu nächtigen.
Um 15:00 Uhr können wir uns anmelden. Wir bekommen unsere Betten zugeteilt und bezahlen unsere Spende. Für das Kopfkissen gibt es einen Bezug. Danach das Übliche. Duschen, Wäsche waschen und ausruhen. Hier ist alles sehr einfach. Mein Schlafplatz ist in einem Schlafsaal mit 20 Betten. Es gibt 2 Herren-Duschen, 3 Herren-Toiletten und einen Aufenthaltsraum.
Am Abend gehen wir, hier in der Nähe, in einem kleinen Restaurant essen. Hier gibt es für 10,- Euro ein tolles Pilgermenü. Ich nehme eine Suppe, ein Omelett, Pudding und dazu Brot, Rotwein und Wasser. Das Essen ist sehr lecker. Es ist eine nette Runde zusammen. Gregor und Patricia, Sophie, Steffi und ich. Wir haben einen schönen Abend.
Langsam tritt es ein, das gewisse Pilgergefühl. Jetzt ist 21:40 Uhr, der Schlafsaal füllt sich.



Markina-Xemein


Kloster "Convento de los Padres Carmelitas" in Markina-Xemein


Kloster "Convento de los Padres Carmelitas" in Markina-Xemein



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weitere Fotos, siehe hier: Bildergalerie

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Zuletzt geändert am 30.07.2019